Wie die Stadt Wittstock den Rosenplan bekam
Ungefähr um das Jahr 1250 verlegten die Havelberger Bischöfe ihre Residenz, weil das Havelberger Bischofshaus baufällig war, nach Wittstock. Dort residierte auch Bischof Konrad von Lintdorf (1427- 60), der ein gar leutseliger Herr war und sich namentlich bei den Wittstocker Frauen großer Beliebtheit erfreute. Von ihm erhielt die Stadt den "Rosenplan". Die Ursache soll folgende gewesen sein:
Die Wittstocker begingen einmal wie üblich das Pfingstfest mit Spiel und Tanz im Freien. Der Platz war recht schlecht zum Tanzen geeignet. Da kam der Bischof vorübergeritten und sah eine Weile dem Treiben zu. Weil nun aber auf dem unebenen Platze das Tanzen so holprig ging, fragte er die jungen Mädchen und Frauen, ob sie denn keinen besseren Spielplatz hätten. Sie verneinten es seufzend. Nun lagen gegenüber auf der anderen Seite der Straße bischöfliche Wiesen, die zu einem Festplatze wohl geeignet waren.
Da forderte der Bischof eine junge Bürgerfrau auf, mit ihrem Mann auf der Bischöflichen Wiese einen Tanz zu machen. Was sie ohne Ruhepause umtanzen würden, sollte der Stadt als Festplatz gehören. Die beiden waren ein rüstiges Paar und sorgten dafür, dass der Platz nicht zu klein wurde. Er wurde mit Linden und Rosen bepflanzt und hieß fortan der Rosenplan.
Quelle: "Teufelsbutter in Dranse" - Heimatsagen der Ostprignitz, Autor: Dr. Wolfgang Dost, erschienen im Gudrun Dochow-Verlag Wittstock 1995, Illustration: Wolfgang Neu