Friedrich Hermann Lütkemüller
Der Prignitzer Meister FRIEDRICH HERMANN LÜTKEMÜLLER (1815-1897) gehört zu den erfolgreichsten märkischen Landorgelbauern des 19. Jahrhunderts . Noch heute ist seine Hinterlassenschaft so zahlreich, dass man sich auf eine längere Orgelreise begeben müssten, um sämtliche Werke in Augen- und Ohrenschein nehmen zu können.
Lütkemüller wurde 1815 in Papenbruch, unweit seines späteren Wohn- und Werkstattortes Wittstock als Sohn eines Pfarrers geboren. Der Stellenwechsel des Vaters nach Wildberg brachte dem Pubertierenden vermutlich das Schlüsselerlebnis, welches seinen späteren Werdegang einleitete: Er wurde Zeuge eines Orgelneubaus, dessen Ausführender (FRIEDRICH TURLEY) sein erster Lehrer werden sollte. Der weitere Werdegang führte ihn u.a. zu CARL AUGUST BUCHHOLZ nach Berlin, LUDWIG WALCKER (Ludwigsburg) und GOTTLIEB HEISE (Potsdam), wo sich der Schülerstatus zunehmend in ein Kollegenverhältnis wandeln sollte. Studienreisen führten ihn aber auch in die Schweiz, nach Tirol, Wien und Frankreich.
Schließlich schloss er einen Vertrag über den Orgelneubau für die St. Marienkirche zu Wittstock, wo er sich schließlich endgültig niederließ und eine von Anbeginn gefragte Werkstatt gründete. Das Werk hatte 44 klingende Stimmen (3 Manuale) und sollte - neben dem im altmärkischen Seehausen - sein größtes bleiben.