Keine Fusion von Wittstock/Dosse und Heiligengrabe
Die Stadt Wittstock/Dosse und die Gemeinde Heiligengrabe planen keinen freiwilligen Zusammenschluss der beiden Kommunen. In der jüngeren Vergangenheit waren diesbezüglich vermehrt Gerüchte im Umlauf, die eine bevorstehende Fusion zum Inhalt hatten. Hintergrund dafür waren und sind offenbar die angespannte Finanzlage des Landes Brandenburg, welche sich letztlich auch auf die Landkreise und Kommunen auswirkt. Wittstocks Bürgermeister Dr. Philipp Wacker: „Allein die Flächengröße von Wittstock/Dosse ist für die Verwaltung eine Herausforderung. Ein Zusammenschluss mit Heiligengrabe ist für manche sicher eine nette Vorstellung, in Bezug auf die dann zu erwartenden Probleme und Herausforderungen hinsichtlich der Finanzierung allerdings nicht realistisch“.
Als Reaktion auf die aktuelle Situation gab es kürzlich ein Treffen von Vertretern aus Wittstock/Dosse und Heiligengrabe. An dem Austausch nahmen die beiden Bürgermeister, Dr. Philipp Wacker und Karl-Friedrich Schült, und der Vorsitzende der Wittstocker Stadtverordnetenversammlung, Burkhard Schultz, sowie der Vorsitzende der Heiligengraber Gemeindevertretung, Werner Piest, teil. Gemeinsam erläuterten die Beteiligten die aktuelle Situation und besprachen mögliche Szenarien für die Zukunft. „Eine Fusion der beiden Orte stand und steht für die Politik und die Verwaltungen nicht zur Debatte, darüber sind wir uns einig“, erklärt Dr. Philipp Wacker.
Der nicht geplante Zusammenschluss wird sich künftig nicht auf die bereits vorhandene und gelebte Partnerschaft der beiden Kommunen auswirken. Zwischen Wittstock/Dosse und Heiligengrabe besteht schon auf Grund der geografischen Nähe eine enge Verbindung. Die Verwaltungen unterstützen sich etwa bei amtlichen Angelegenheiten oder bei personellen Engpässen. Beide Orte sind zudem auch Mitglied der Kooperation „Mittelzentrum Wittstock/Dosse-Pritzwalk“ sowie im Verein „Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse“. Hinzu kommen grenzübergreifende Projekte wie etwa der gemeinsame Bau eines Radweges. „Die interkommunale Zusammenarbeit ist wichtig, um verpflichtende Aufgaben zu erfüllen. Diese Kooperation schränkt keinesfalls die Eigenständigkeit unserer Gemeinde ein. So wie in der Vergangenheit, wird es auch zukünftig gemeinsame Projekte mit Wittstock geben, etwa zum Thema erneuerbare Energien. Aufgrund der Nähe gibt es viele Berührungspunkte. Die Kommunikation mit Wittstock ist hervorragend und unkompliziert, danke dafür an die Mitarbeiter beider Verwaltungen“, sagt Heiligengrabes Bürgermeister Karl-Friedrich Schült.
Die beiden Kommunen stellen sich in Anbetracht der angespannten Haushaltslage im Land Brandenburg den Herausforderungen der Zukunft. „Die pflichtigen und freiwilligen Aufgaben müssen für alle Städte und Gemeinden auch künftig finanzierbar bleiben. Ein erzwungener Zusammenschluss kann und wird nicht die Lösung für die Probleme des Landeshaushaltes sein“, so Dr. Philipp Wacker.
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