Die große Glocke in Babitz

Vorschaubild Die große Glocke in Babitz
Vorschaubild Die große Glocke in Babitz

 

Das Dorf Babitz besitzt drei Kirchglocken, von denen sich die größte durch einen schönen Klang auszeichnet. Sie wurde zunächst von den Schweinrichern beansprucht, die die Glocke in einem Sumpf bei Babitz zufällig entdeckt hatten. Vergebens versuchten sie jedoch, mit 12 Ochsen den wertvollen Fund abzutransportieren. Doch die Glocke war nicht von der Stelle zu bewegen. Unterdessen waren die Babitzer auf das Vorhaben der Schweinricher aufmerksam geworden und beanspruchten die auf ihrer Feldmark gefundenen Glocke für sich. Es kam zu einer Schlägerei, bei der die Schweinricher zum Abzug gezwungen wurden. Nun versuchten die Babitzer, die Glocke wegzubringen, indem sie sechs Hengste vorspannten. Sie wurden mit folgenden Worten angetrieben: "In Gottes Namen, sowohl für Arme als auch für Reiche!"

Und siehe da - es gelang, weil die Glocke für Arme und Reiche gleichermaßen läuten sollte. Noch heute aber heißt jenes Stück, wo man die Glocke fand, "Schwienker Schlag" (Schweinricher Schlag).

 

Quelle: "Teufelsbutter in Dranse" - Heimatsagen der Ostprignitz, Autor: Dr. Wolfgang Dost, erschienen im Gudrun Dochow-Verlag Wittstock 1995, Illustration: Wolfgang Neu