Wie Niemerlang seinen Namen bekam

Einst war der Teufel unterwegs, um wieder einmal einen Menschen zu finden, dessen Seele er gewinnen könnte. Damit er aber nicht erkannt würde, hängte er sich einen Mantel um, setzte sich eine Kapuze auf und stolperte in der Nacht los. Als er nun in die Nähe des heutigen Dorfes Niemerlang kam, lief er schneller, weil er eine Menschenseele witterte. Bei Niemerlang gab es aber viele Steine. Und das sollte sein Unglück sein; denn als er nun ohne auf den Weg zu achten, schnurstracks auf das Dorf zulief, stieß er an der Stelle, wo jetzt das Hühnengrab liegt, mit seinem Fuß an einen mächtigen Stein. Das tat ihm sehr weh. Und als er sich die Geschichte richtig besah, da hatte er sich die ganzen Zehen weggestoßen, und es war ihm ein Pferdefuß gewachsen. Da wurde er zornig und rief in das Dorf hinab;
"Hier gehe ich "nie mehr lang" !
Als das die Leute hörten, nannten sie ihr Dorf erfreut Niemerlang.

 

Quelle: "Teufelsbutter in Dranse" - Heimatsagen der Ostprignitz, Autor: Dr. Wolfgang Dost, erschienen im Gudrun Dochow-Verlag Wittstock 1995, Illustration: Wolfgang Neu