Nie wieder Rassismus, nie wieder Gleichgültigkeit!

Wittstock/Dosse, den 07.11.2016

Gedenken an das antisemitische Pogrom am 9. November 1938

Auch in Wittstock wurden jüdische Bürger in der Nazizeit drangsaliert und verfolgt. Am 9. November 1938 wurden die Wohnungen der Familien Rehfisch und Mendelsohn zerstört, Erwachsene und Kinder verhaftet und ins Gerichtsgefängnis gebracht, der jüdische Friedhof wurde geschändet. Im Gefängnis wurden die Familien gezwungen, ihre Grundstücke unter Wert zu verkaufen. Gerhard Rehfisch und Erich Mendelsohn wurden ins KZ Sachsenhausen gebracht. Sie wurden nur unter der Voraussetzung, dass sie mit ihren Familien ausreisen, entlassen. Ihrer Ermordung entgingen sie im Ghetto in Shanghai. Seit März 2014 erinnern auf dem Wittstocker Marktplatz Stolpersteine an die

Familien Rehfisch und Mendelsohn. Das Bündnis „Wittstock bekennt Farbe“ möchte am 9. November an das Schicksal der Wittstocker Juden erinnern und auch der verfolgten und ermordeten Juden Deutschlands und Europas gedenken.

Das Bündnis lädt deshalb alle Wittstockerinnen und Wittstocker ein, sich am 9. November um 17.30 Uhr an den Stolpersteinen auf dem Marktplatz zu einer kleinen Gedenkfeier zu versammeln. Im Anschluss daran besteht die Möglichkeit, im Catharina Dänicke-Haus (Haus der Begegnung) den Film „Zug des Lebens“ zu sehen. Der Film, eine israelisch-französisch-belgisch-niederländisch-rumänische Koproduktion des Regisseurs Radu Mihaileanu, erzählt mit den Mitteln der (tragischen) Komödie von

der Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus. Das Bündnis freut sich auf recht viele Gäste. Für Getränke und einen kleinen Imbiss wird gesorgt.