Sicher und rutschfest: Wittstocker Winterdienst verstärkt im Einsatz
Kälte, Schnee, Eis – der Winter hat sich in den vergangenen Tagen von seiner frostigen Seite gezeigt. Neben dem Spaß mit der weißen Pracht oder dem Anblick der schönen Landschaft beim Spazierengehen bringt die kalte Jahreszeit aber auch ihre Pflichten mit sich. Haus- und Grundstücksbesitzer waren in der zweiten Februarwoche mit der Beseitigung der Schneemassen beschäftigt. Dies ist auf Gehwegen vor Privatgrundstücken eine pflichtige Aufgabe.
Auch der Bauhof der Stadtverwaltung ist in der vergangenen Woche aufgrund der Wetterentwicklung verstärkt zum Winterdienst ausgerückt. Zu beräumen sind durch die Mitarbeiter öffentliche Straßen und Wege, Geh- und Radwege, Einfahrten oder Haltestellen. Die Herausforderung besteht dabei in der Gesamtfläche der Kernstadt sowie der 18 Orts- und sieben Gemeindeteile, die sich auf 417 Quadratkilometer erstreckt und allein 330 Straßenkilometer umfasst. „Wir können nicht überall gleichzeitig sein. Normalerweise braucht es auch eine Schneedecke von mindestens drei Zentimetern, bevor der Winterdienst aktiv wird“, erklärt der Leiter des städtischen Bauhofes, Benjamin Deutschmann. Zudem ist der Einsatz bei anhaltendem Schneefall wenig ergiebig.
Der Winterdienst der Stadt Wittstock/Dosse wird mittels Einsatzplan geregelt, in dem die Mitarbeiter in verschiedene Schichten eingeteilt sind. Je nach Bedarf beginnt das Räumen von Schnee sowie das Streuen um 4.30 Uhr morgens und erstreckt sich bis 22 Uhr und an Wochenenden bis 20 Uhr am Abend. In dieser Zeitspanne sind bis zu sieben Mitarbeiter unterwegs, um die Fahrbahnen und Wege zu beräumen. „Wenn Schnee und Eis die Straßen und Wege bedecken, ist in erster Linie an die Vorsicht der Verkehrsteilnehmer zu appellieren. Jeder muss sich auf die Gegebenheiten einstellen“, sagt Bauhof-Vorarbeiter Lars Wedhorn. Oftmals sehen sich die Mitarbeiter der Kritik ausgesetzt, dass zu wenig, zu spät oder gar nicht „geschoben“ wurde. „Das ist in den meisten Fällen allerdings der Eindruck von einzelnen Personen“, berichtet Lars Wedhorn, „es gibt bei uns natürlich auch Straßen und Wege, die eine höhere Priorität genießen, etwa vor Haltestellen, Schulen oder medizinischen Einrichtungen“.
Für den Winterdienst lagern auf dem Bauhof zwischen 80 und 100 Tonnen Streusalz, bisher sind davon in diesem Winter 50 Tonnen aufgebraucht. „Bei Bedarf können wir jederzeit nachbestellen. Die Lieferzeit beträgt dann etwa zehn Tage“, sagt Benjamin Deutschmann.
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass die Mitarbeiter des Bauhofes der Stadtverwaltung den Winterdienst für alle Straßen und Wege im gesamten Gebiet der Stadt sowie der Orts- und Gemeindeteile übernehmen. Ausnahmen gibt es etwa bei fremden Eigentümern von Straßen innerhalb von Ortslagen, wie zum Beispiel dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin oder dem Land Brandenburg. Den Winterdienst für einige Bereiche im Stadtgebiet sowie in den Ortsteilen hat die Verwaltung auch an externe Firmen vergeben.
Zusätzlich gibt und gab es beim Thema Anliegerpflicht häufig Missverständnisse, etwa bei den so genannten gemeinsamen Geh- und Radwegen. Hierbei trennt ein horizontaler Strich auf dem Verkehrszeichen die Fußgänger von den Radfahrern. In diesem Fall – und bei reinen Gehwegen – sind vor dem privaten Grundstück die jeweiligen Eigentümer selbst für den Winterdienst verantwortlich. Ebenso bei einem getrennten Geh- und Radweg, auf dem Verkehrszeichen erkenntlich durch einen Strich, der zwischen Fußgängern und Radfahrern vertikal verläuft. Dort gilt: 1,50 Meter müssen durch den Eigentümer geräumt werden. Der Winterdienst der Stadt räumt ausschließlich Radwege.
Für den Winterdienst stehen den Mitarbeitern des Bauhofes insgesamt sieben Fahrzeuge zur Verfügung, die mit entsprechender Aufrüstung für die Arbeiten geeignet sind. Hinzu kommen Arbeitsmittel, die per Hand zu bedienen sind, um kleinere Flächen von Schnee und Eis zu befreien oder rutschsicher zu machen.
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